isoplus, Raus Aus Der Eacop
Wie ein österreichisches Unternehmen am Bau der längsten beheizten Erdölpipeline der Welt beteiligt ist.
Update:
Knapp acht Monate nach unserer Protestaktion gab das österreichische Unternehmen isoplus am 30. Jänner 2024 über Medien bekannt, dass die Anteile am Joint Venture ISOAF s.r.l. verkauft wurden.
Dies ist ein riesen Erfolg! Der Ausstieg von isoplus besiegelt jedoch noch nicht das Ende der Pipeline. Um die Pipeline zu stoppen, müssen jetzt die involvierten Firmen ihre Beteiligungen stoppen und TotalEnergies das Pipeline-Projekt absagen. Das internationale Bündnis #StopEACOP wird weiterhin protestieren und auf die schweren humanitären Missstände aufmerksam machen. Trotzdem ist der Ausstieg ein starkes Signal an die gesamte Branche sowie an den Betreiber TotalEnergies: Ölpipelines zu bauen ist nicht zukunftsfähig.
Es folgt der Webseiten-Text von Juni 2023.
Isoplus, Raus aus der EACOP Pipeline!
Isoplus ist am Bau der EACOP (East African Crude Oil Pipeline) beteiligt - der längsten beheizten Erdöl-Pipeline der Welt. Durch das Project EACOP werden 100.000 Menschen vertrieben oder enteignet, Ökosysteme zerstört, Wasserressourcen gefährdet und die Klimakrise weiter verschärft. Das darf nicht passieren - das EACOP-Projekt muss verhindert werden.
Wir fordern die Geschäftsführer Roland Mitterbauer, Christian Rockenbauer und Gregor Wegerer auf, aus dem EACOP Projekt auszusteigen und das Know-How von isoplus Austria nicht für klimaschädliche Projekte einzusetzen.
Internationaler Aktionstag am 2. Juni 2023
Protestaktion in Österreich, Deutschland, Italien und Uganda
Vor dem Firmengelände des niederösterreichischen Unternehmens isoplus in Hohenberg organisierte Fridays For Future Austria am 2. Juni mit Klimaaktivist:innen aus Uganda eine gemeinsame Protestaktion gegen den Bau der East African Crude Oil Pipeline (EACOP).
Auch die Fridays For Future-Gruppen in Deutschland und Italien haben vor den Niederlassung des Headquarters in Rosenheim, Deutschland, sowie des Joint Ventures in Padua, Italien, gegen den Bau der EACOP demonstriert. Trotz der Repressionen, denen Klimaaktivisten in Uganda ausgesetzt sind, wenn sie sich kritisch über das geplante Ölprojekt äußern, fand auch in Kampala (Uganda) eine Aktion unter dem Motto "Stop EACOP" statt. Isaac Ssentumbwe von der Klimagerechtigkeitsbewegung Rise Up Uganda fordert das österreichische Unternehmen isoplus auf, Verantwortung zu übernehmen und sagt:
„Die anhaltenden Investitionen der reichen Länder in fossile Brennstoffe haben deutlich gemacht, dass nach wie vor Profite über den Menschen und unseren Planeten stehen. Es ist an der Zeit, die fossile Zerstörung endlich zu beenden. Wir fordern isoplus auf, sich aus dem EACOP-Projekt zurückzuziehen."
FAQ
isoplus macht doch nachhaltige Fernwärme. Wo ist das Problem?
Das stimmt, trotzdem geht die Rechnung nicht auf:
Das größte Fernwärmeprojekt von isoplus ist das WarmtelinQ in den Niederlanden, es soll 200.000 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen.
isoplus ist aber auch am Bau der EACOP beteiligt.
Das Öl, das durch die EACOP gefördert werden soll, würde 34 000 000 Tonnen CO2 pro Jahr ausstoßen.
Anders gesagt: durch den Betrieb der EACOP wird 170x mal mehr CO2 ausgestoßen werden, als durch das Prestigeprojekt von isoplus eingespart wird! Damit sich isoplus als nachhaltiges und klimafreundliches Unternehmen positionieren kann, ist also unerlässlich das es aus dem Bau der EACOP aussteigt.
Was kann man sich unter einer 1.442 Kilometer langen Pipeline vorstellen?
Die Länge der Pipeline entspricht der Distanz Wien - Barcelona und soll somit die längste beheizte Ölpipeline der Welt werden. Sie wird eine 30m breite Schneise durch eines der artenreichsten Gebiete der Welt schlagen.
Wer hat die Protestaktionen gegen EACOP angstoßen?
Die Proteste gehen von den betroffenen Menschen vor Ort aus.
Mittlerweile gibt es auch in Frankreich eine große Protestbewegung vor allem gegen den französischen Ölkonzern TotalEnergies. Wir Aktivisti von Fridays For Futrure Austria befinden uns in engem Austausch mit Fridays For Future Uganda und RiseUp Uganda und solidarisieren uns mit den Aktivisti vor Ort.
Werden die Menschen vor Ort bei der Umsiedlung entschädigt?
Nach Angaben von NGOs sind viele Entschädigungen unzureichend. Zum Beispiel sind Ersatz-Grundstücke häufig für die landwirtschaftliche Bewirtschaftung - die Haupteinnahmequelle der Bevölkerung - nicht ausreichend geeignet. Die Menschen werden in die Armut getrieben.
Wo kann ich mehr lesen?
Die 3 Tagesspiegelartikel geben einen recht umfassenden Einblick: