Statement zur Letzten Generation
Die Protestform der Letzten Generation kann man gutheißen oder auch nicht, kritisieren sollten wir allerdings den fehlenden Klimaschutz der Regierungen, wodurch der Protest überhaupt erst notwendig wird.
Jahrzehntelang hat die Politik Autoverkehr statt Öffis und Erdgasheizungen statt Wärmepumpen gefördert und damit die Menschen von teurer, fossiler Energie abhängig gemacht. Wenn die österreichische Regierung endlich die Klimakrise mit sozial-gerechtem Klimaschutz und einem Klimaschutzgesetz bekämpfen würde statt die Klimabewegung, dann wären solche störenden Aktionen auch nicht notwendig.
Wir erleben momentan eine Zeit, in der die Klimabewegung immer heftiger kriminalisiert wird. Die österreichische Politik geht lieber gegen Klimaschutz-Aktivist*innen vor, anstatt ein vernünftiges Klimaschutzgesetz zu beschließen.
Eines ist klar: das Beseitigen des Protests beseitigt das Problem der Klimakrise nicht. Während die Letzte Generation mit ihren Aktionsformen möglichst viel Aufmerksamkeit generieren möchte, spricht Fridays For Future mit den Klimastreiks bewusst die breite Masse an. Die Klimagerechtigkeitsbewegung ist vielfältig und hat ein klares, gemeinsames Ziel: eine klimagerechte Welt für alle.
Unser Statement zur Auflösung
Anlässlich der Auflösung der “Letzten Generation” in Österreich möchten wir uns bei allen bedanken, die sich die letzten Jahre für eine lebenswerte Zukunft eingesetzt haben. Menschen, die sich für den Schutz unserer Lebensgrundlage einsetzen und bereit sind so viel aufzugeben, haben tiefen Respekt verdient. Angesichts der Klimakrise ist die Verzweiflung so groß, dass sich Menschen auf der Straße festklebten. Das zeigt das Versagen der Politik, die Sorgen und Ängste ihrer Bürger*innen ernst zu nehmen.
Jetzt ist nicht der Zeitpunkt als Klimabewegung aufzugeben, oder radikalere Wege zu gehen, sondern strategischer zu werden. Jetzt vor der Wahl ist der Moment von Politiker*innen detaillierte Antworten auf die großen Fragen unserer Zeit einzufordern. Es braucht während des aktuellen Wahlkampfes einen Wettlauf der besten Lösungen für den Schutz der Menschen vor der Klimakrise. Wir werden laut sein und unsere Forderungen auf den Tisch legen. Denn antretende Parteien haben aktuell keinen Plan, wie ein gutes Leben in 20 Jahren noch möglich sein kann.
Wir haben als Fridays For Future 2019 bewiesen, dass die Vielen Klimaschutz wollen und wir als junge Menschen ein Recht auf Zukunft haben. Das gilt es jetzt wieder zu zeigen. Wir müssen die "bessere Party" als unsere Gegner*innen sein, die “Richtigen nerven", und “die Menschen mitnehmen”. Alle Menschen sind eingeladen, Teil der Lösung zu sein. Denn ein gutes Leben in Österreich ist nur mit Klimaschutz möglich.