Mistelbach fordert Klimaschutz
** PRESSEAUSSENDUNG **
FRIDAYS FOR FUTURE MISTELBACH
Der weltweite Klimastreik von Fridays For Future, ein Novum in der Weinviertler Demokratie Landschaft, fand erstmals im niederösterreichischen Mistelbach statt. Der ländliche Raum ist durchaus politisch aktiv und will auch abseits der Machtzentren die Entscheidungen für die Zukunft mitprägen.
Exakt um 11.55 Uhr, um fünf vor zwölf, ertönte vor dem schmucken Rathaus am Hauptplatz in Mistelbach ein Gong zur offiziellen Eröffnung der ersten regionalen Fridays For Future Kundgebung. „Ich bin jung und ich brauche die Welt“ stand auf Plakaten der Teilnehmenden zu lesen oder „Mehr Hirn pro Hektar“. Gründe für die Proteste waren vielfältig: „Bei uns am Land ist die Klimaerwärmung schon ein Problem, sagt Schüler Johannes aus Laa an der Thaya, es gibt weniger Regen und somit weniger Erträge.“ Luca aus der fünften Klasse Gymnasium meint kurz und bündig: „Die Verantwortlichen sind bereits tot, wenn wir die Auswirkungen der Klimakrise spüren.“
Eine Gruppe von Schülerinnen ist sich einig, dass „die Politiker nur reden und nichts umsetzen, was tatsächlich die Erwärmung stoppt.“ Solche Events sollten öfter stattfinden, nicht nur alle paar Monate, ergänzen sie und: „Wir wollen konkrete hilfreiche Maßnahmen zu Klimaschutz für Mistelbach erklärt und gezeigt bekommen, von Leuten die sich auskennen, da machen wir mit.“
Initiatoren Gerrit Osabal und Katrin Weber zeigten sich zufrieden: "Unsere Klima-Demo ist die erste im Weinviertel, und wir sind glücklich, dass rund 200 Menschen dieses demokratische Neuland mit uns betreten." Von Scientists For Future stand Johannes Tintner-Olifiers, Naturwissenschaftler und Berater, Rede und Antwort. „Die Hemmnisse für wirksame Maßnahmen sind noch vielfach in den Köpfen. Information hilft.“ Die Teilnehmer konnten überdies ihre Forderungen und Vorschläge zu einem effektiven regionalen Klimaschutz in eine eigens dafür aufgestellte Box einwerfen, nach deren Auswertung werden diese an Bürgermeister Erich Stubenvoll übergeben. Die Hauptforderung, dass Österreich mit einem verbindlichen Klimaschutzgesetz seine vereinbarten Ziele erreichen muss, gilt für ländliche Regionen ebenso wie für urbane Zentren, wie der Stopp von weiterer Bodenversiegelung, Treibhausgasemissionen Halbierung und Förderung der Biodiversität.
Auch Religions For Future unterstützte die Protestbewegung, so nennt Mistelbachs Pfarrer Johannes Cornaro die soziale Klimagerechtigkeit wichtig, „denn die Armen leiden am meisten.“ Gerhard Weissgrab, Präsident der Österreichischen Buddhistischen Religionsgesellschaft und im Weinviertel ansässig, meint: „Alle Lebewesen hängen voneinander und von einer intakten Umwelt ab, es braucht dringend ein konstruktives Miteinander.“
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