Klimastreik in Alpbach: Finanzdaten werfen Schatten auf Grünes Image der Erste Group

Alpbach, 28.08.2024: Am heutigen Klimastreik im Rahmen des Europäischen Forum Alpbachs demonstrieren zahlreiche Teilnehmerinnen und verlangen Taten statt schöne Worte. Während das Forum als Ort dienen soll, um die großen Fragen unserer Zeit zu lösen, wird dieses Bild durch alarmierende Finanzströme des Hauptsponsors brüchig. Die Teilnehmerinnen der Demonstration fordern die Erste Group daher auf, sämtliche Geldflüsse an Unternehmen zu beenden, die ihr Öl- und Gasgeschäft weiter ausbauen.

Erste Group finanziert größtes Gasfeld der EU

Unter dem Namen “Neptun Deep” will die OMV gemeinsam mit dem rumänischen Staatskonzern Romgaz, das größte Gasfeld der EU erschließen. Das Megaprojekt durchschneidet zwei Naturschutzgebiete und zerstört kostbaren Lebensraum von vielen Meerestieren. Durch die Erschließung von Neptun Deep soll ab 2027 Gas fließen. Das Projekt hat eine Laufzeit von 20 (!) Jahren - dh. bis zum Jahr 2047 soll an der Küste Rumäniens Gas gefördert werden. Die Verbrennung des geförderten Gas wird rund 270 Millionen Tonnen CO2 verursachen - das entspricht der Menge an  CO2, die ganz Österreich in 3,5 Jahren verursacht. Die nötige Finanzierung für den Erwerb von Neptun Deep stammt laut Medienberichten unter anderem von der BCR – einer Tochter der Erste Group.[1] Dabei ist klar: Um +1.5°C einzuhalten, darf es keine neuen fossilen Projekte geben.[2]

Zeit für einen “Moment of Truth” bei der Erste Group

Das diesjährige Forum Alpbach steht unter dem Motto “Moment of Truth”, wobei der Hauptsponsor die Augen fest vor der Wahrheit verschließt. “In Alpbach prallen zwei Welten aufeinander. Während sich junge Menschen aus aller Welt über die Lösungen der größten Krisen unserer Zeit austauschen, finanziert der Hauptsponsor des Forums das größte Gasfeld in der EU, das noch bis 2047 laufen soll”, so Luisa Neubauer von Fridays For Future Germany. Eine Finanzrecherche von urgewald und anderen NGOs kommt zu dem schockierenden Ergebnis: Seit dem Pariser Klimaabkommen hat die Erste Group mehr als $9 Milliarden an Finanzierungen an fossile Konzerne vergeben. Davon gingen mehr als $3 Milliarden an Unternehmen, die ihr Öl- und Gasgeschäft weiter vergrößern statt verkleinern.[3] “Es ist Zeit für einen  Moment of Truth bei der Erste Group! Wir fordern die Erste Group auf, dass sie ihrem “grünen” Selbstverständnis gerecht wird und endlich nach ihren Worten in Alpbach handelt: Die Erste Group muss umgehend sämtliche Geldflüsse mit Unternehmen beenden, die ihr Öl- und Gasgeschäft weiter ausbauen!”, so Adrian Hiss von Fridays For Future Austria abschließend. 

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