Wie ist isoplus beteiligt?

Europa-Marktführer für Fernwärmesysteme isoliert Ölpipeline. Das passt nicht zusammen!

Update:
Knapp acht Monate nach unserer Protestaktion gab das österreichische Unternehmen isoplus am 30. Jänner 2024 über Medien bekannt, dass die Anteile am Joint Venture ISOAF s.r.l. verkauft wurden.

Dies ist ein riesen Erfolg! Der Ausstieg von isoplus besiegelt jedoch noch nicht das Ende der Pipeline. Um die Pipeline zu stoppen, müssen jetzt die involvierten Firmen ihre Beteiligungen stoppen und TotalEnergies das Pipeline-Projekt absagen. Das internationale Bündnis #StopEACOP wird weiterhin protestieren und auf die schweren humanitären Missstände aufmerksam machen. Trotzdem ist der Ausstieg ein starkes Signal an die gesamte Branche sowie an den Betreiber TotalEnergies: Ölpipelines zu bauen ist nicht zukunftsfähig.

Es folgt der Webseiten-Text von Juni 2023.

Wie ist isoplus involviert?

isoplus isoliert Rohre. Als Europa-Marktführer (1) produziert das Unternehmen Rohre für Fernwärmesysteme, aber eben auch jene für die längste beheizte Ölpipeline der Welt, die East African Crude Oil Pipeline (EACOP) (2).

Das Öl wird erwärmt, damit es mit weniger Widerstand durch die 1400 km lange Pipeline gepumpt werden kann. Die Isolierung der Rohre soll den Energiebedarf für das Erwärmen des Öls senken.
Diese Isolierung soll vom Unternehmenszusammenschluss ISOAF s.r.l. bestehend aus isoplus, WASCO und vier argentinischen Unternehmen hergestellt werden (3). Die EACOP soll laut Projekt-Webseite 2025 das erste Öl transportieren (4). Im Sommer 2023 soll die ISOAF-Industrieanlage in Tansania fertiggestellt werden, die die isolierten Rohre produziert (5, 6).

Firmen-Nachhaltigkeitsverständnis vs Ölpipeline

Das Nachhaltigkeitsverständnis von isoplus widerspricht komplett dem Bau der längsten beheizten Ölpipeline der Welt!

Auf der Firmenwebseite www.isoplus.at steht, dass “eine nachhaltige Entwicklung in der Lage sein müsse, die Bedürfnisse der Gegenwart zu befriedigen, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können” und weiter “Im modernen Verständnis baut Nachhaltigkeit auf drei Säulen bzw. Dimensionen auf. Die Ökologie ist eine davon. Gleichberechtigt daneben stehen die Ökonomische und die Soziale Säule. Nachhaltigkeit berücksichtigt stets alle drei Säulen. Nachhaltig ist eine Entwicklung dann, wenn mindestens innerhalb einer Säule Verbesserungen erreicht wurden, ohne dass es zu Verschlechterungen innerhalb einer anderen Säule gekommen ist.” (7).

Was, wenn nicht ein Bau einer 1400 km langen Ölpipeline, die neue Ölfördergebiete erschließt, welche entlang und durch Naturschutzreservate geht, wo 100.000 Menschen umgesiedelt werden müssen, wodurch jährlich 34 Mio. Tonnen CO2 entstehen - widerspricht diesem Nachhaltigkeitsverständnis?

Alle 3 Säulen werden mit diesem Projekt beschädigt und künftige Generationen werden massiv in ihren Freiheiten und Bedürfnissen eingeschränkt, wenn wir das Pariser Abkommen verfehlen.

Foto: Tobias Rosenbaum

Es gibt keine nachhaltigen Ölpipelines!

Die von isoplus hergestellte Isolierung trägt dazu bei, dass das Öl energieeffizienter transportiert werden kann. isoplus argumentiert auf der Firmenwebseite, es könne durch diesen Energiesparbeitrag dazu beitragen, dass die Welt nachhaltiger wird (8).

"Es gibt keine nachhaltige Form Öl zu transportieren, möge es noch so effizient geschehen - es widerspricht dem Pariser Klimaabkommen.”
Fridays For Future Austria

Keine Frage, die Fernwärmprodukte von isoplus sind wichtig, aber zu glauben, dass eine neue Ölpipeline unterstützenswert ist, ist ein Verrat an uns jungen Menschen. Wir werden die Folgen des CO2s spüren, die durch das Projekt freigesetzt wird. Das Öl muss im Boden bleiben!

Foto: Hannah Strobl

Verwendete Quellen