Rote Linie für Klimaschutz weltweit - Kreidebild vor Parlament: FFF in Österreich am 10.10. auf der Straßen

Wien, 19.9.2025 - Weltweit ziehen Menschen am Wochenende eine rote Linie. Klimapolitische Rückschritte überschlagen sich, während der Sommer Waldbrände wie nie zuvor brachte. In Wien vor dem Parlament machte Fridays For Future am Freitag Vormittag die Klimafolgen mit einem Kreidebild sichtbar und kündigt in Österreich für den 10.10. einen großen Klimastreik an. Besonders präsent in den Köpfen ist das Hochwasser, das vor genau einem Jahr enormen Schaden in Österreich und weiten Teilen Mitteleuropas angerichtet hat. Auch dieses Jahr rissen die Schäden durch die Klimakrise wieder Rekorde, wie eine aktuelle Studie darlegt.

In über 600 Orten in 73 Ländern werde dieses Wochenende auf die Straße gegangen, um die rote Linie zu ziehen. In Wien wurde mit einer Aktion vor dem Parlament zum großen Streik am 10.10. um 15:00, Wien Mitte aufgerufen. In Linz wird man am Hauptplatz starten. Weitere Orte sind aufgerufen sich anzuschließen.

“Glaubt die Regierung, dass wir das letzte Hochwasser vergessen haben und blind dafür sind, welche Katastrophen durch strategisch verzögernde Klimapolitik ausgelöst werden? Dass niemand bemerkt, wie viel uns das kostet? Wenn Klimaminister Totschnig meint, er könne Klimaschutz hinter Märchen vom Industriestandort verstecken, hat er sich vertan: Kein Haus bleibt davon stehen, wenn das Hochwasser kommt, kein Wald übersteht das Feuer und keine Oma ist sicher, wenn die Hitze durch die Wände drängt. Die Rechnung geht nicht auf, die Kosten des Verzögerns sind maßlos.”, so Emma Reynolds, Sprecherin von Fridays For Future. “Wir bleiben laut, weil’s die Politik nicht ist!”

Erst Mitte September wurde eine Studie der Europäischen Zentralbank und der Universität Mannheim veröffentlicht, die allein die Extremwetterschäden vom Sommer 2025 in Europa auf 43 Milliarden Euro schätzt.(1) Somit sollte wirksame Klimapolitik - wieder einmal - nicht nur ein Anliegen der Gesundheit und Gerechtigkeit sein, sondern auch der Wirtschaft.

“Dass auf europäischer Ebene Klimaschutz strategisch abgebaut wird, ist ein Hohn gegenüber den Betroffenen. Allein diesen Sommer kostete die Hitze, die durch die Klimakrise heftiger ausfiel, über 16.500 zusätzliche Todesfälle in europäischen Städten. In Österreich waren das 136 zusätzliche Opfer - jedes ein Leben zuviel, dass sich durch wirksamen Klimaschutz retten ließe.”, so Laila Kriechbaum.

In Wien war am Freitag Vormittag ein 9x6 Meter großes Kreidebild vor dem Parlament zu sehen. Fridays For Future verlangt, wie angekündigt, mit wöchentlichen Aktionen, dass die österreichische Regierung notwendige Klimaschutzmaßnahmen  umsetzt. Konkret brauche es ein wirksames und umfassendes Klimaschutzgesetz und einen entschiedenen Einsatz für das verzögerte Klimaziel 2040. Für den 10.10.2025 wird Fridays For Future wieder zum  Klimastreik auf die Straße gehen. Die Herbstmobilisierungen startet weltweit mit einer internationalen Aktionswoche am 20.9.. 

“Die rote Linie wird gerade an allen Fronten der Klimapolitik übertreten. Wir sind hier, um sie aufzuzeigen und das nicht ungesehen passieren zu lassen. Klimaschutz ist kein Zusatzprojekt für später, sondern unsere Lebensversicherung.”, so Kriechbaum.

(1) Usman, S. & Parker, M. & Vallat, M. (14.9.2025). Dry-roasted NUTS: Early Estimates of the Regional Impact of 2025 Extreme Weather  Available at SSRN: https://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=5484206

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