Riesen-Erfolg: Österreichisches Unternehmen steigt nach Protesten aus Ölpipeline-Projekt aus

Hohenberg (Niederösterreich), 30.01.2024 - Das österreichische Rohrunternehmen isoplus hat heute verkündet, dass sie aus dem höchst umstrittenen Pipeline-Projekt East African Crude Oil Pipeline ausgestiegen sind. Im Juni 2023 protestierte Fridays For Future Austria gemeinsam mit Aktivist*innen aus Uganda gegen die Beteiligung von isoplus.

Noch im Sommer 2023 meinte isoplus-CEO Rockenbauer auf die Forderung von Fridays For Future Austria, das Unternehmen könnte “aus diesem Vertrag nicht aussteigen, ohne die eigene Firmenexistenz zu bedrohen“[1]. Nach den öffentlichkeitswirksamen Protesten von FFF Austria und Rise Up Uganda im Juni 2023 zur Beteiligung am höchst kritisierten Pipeline-Projekt East African Crude Oil Pipeline (EACOP) steigt isoplus nun aus dem Projekt aus. Zu der Entscheidung informierte Rockenbauer heute: „Ein Ausstieg ohne potenziell ruinöse Schadenersatzzahlungen kann nur im Einvernehmen mit dem Vertragspartner erfolgen. Dieses Einvernehmen wurde jetzt in intensiven Gesprächen hergestellt”[2]. “Diesem wichtigen Schritt müssen sich weitere Unternehmen anschließen und der fossilen Ära ein Ende setzen”, so Johanna Frühwald von Fridays For Future Austria. 

Die EACOP soll mit 1443 km die längste beheizte Ölpipeline der Welt werden. Sie verläuft durch Naturschutzreservate, verursacht 34 Mio. Tonnen CO2 pro Jahr und vertreibt rund 100.000 Menschen für den Bau. Nicholas Omonuk, Klimaaktivist aus Uganda, der bei den Protesten in Österreich dabei war, erklärt: „Tausende Menschen wurden durch das Projekt bereits vertrieben. Sie haben nun nicht mehr genug Land, um Nahrungsmittel anzubauen. Die Menschen verlieren damit ihre Lebensgrundlage und werden in die Armut getrieben. Darüber hinaus sind Aktivistinnen in Uganda, die sich gegen das Projekt stellen, massiven Repressionen ausgesetzt.“ Aufgrund der Umsiedlungen der Bewohnerinnen und der Klimaschäden steht das Projekt von TotalEnergies und CNOOC massiv unter Kritik. Zahlreiche Banken und Versicherungen haben bereits verkündet die EACOP nicht zu finanzieren.

 Der Ausstieg von isoplus besiegelt noch nicht das Ende der Pipeline. Die Anteile am Joint Venture ISOAF wurden lediglich weiterverkauft. Um die Pipeline zu stoppen, müssen jetzt die involvierten Firmen ihre Beteiligungen stoppen und TotalEnergies das Pipeline-Projekt absagen. Das internationale Bündnis #StopEACOP wird weiterhin protestieren und auf die schweren humanitären Missstände aufmerksam machen. Trotzdem ist der Ausstieg ein starkes Signal an die gesamte Branche sowie an den Betreiber TotalEnergies: Ölpipelines zu bauen ist nicht zukunftsfähig.


[1] https://noe.orf.at/stories/3209987/

[2] https://www.noen.at/niederoesterreich/wirtschaft/anteile-verkauft-rohrspezialist-isoplus-stieg-aus-beteiligung-an-oelpipeline-bau-aus-407127453

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Johanna Frühwald

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