Österreich schweißgebadet: Fridays For Future stellt 5 Forderungen an kommende Regierung

Wien, 14.08. - Im Büro ist es zu heiß zum Denken, der Schlaf wird schlechter und allein im letzten Jahr beklagen wir europaweit 47.000 Hitzetote. Die Bevölkerung steht im Schweiß.

Jetzt braucht es einen kühlen Kopf, attestiert Fridays For Future und legt fünf Forderungen auf den Tisch – als Grundlage für ein gutes Leben in Österreich. Diese klimapolitischen Baustellen muss die kommende Regierung angehen, um die Menschen in Zukunft zu schützen. Zahlreichen Parteien fehlt im bisherigen Wahlkampf ein Klimaplan. Fridays For Future fordert einen Wettstreit der besten Pläne. Klimaschutz ist Auftrag jeder einzelnen Partei.

Die kommende Regierung wird bei Vollendung der Legislaturperiode bis 2029 im Amt sein. Dieses Jahrzehnt ist das entscheidende um gutes Leben in Österreich zu sichern. Bis 2030 muss Österreich die eigenen Emissionen um knapp die Hälfte reduzieren.(1) „Egal wer in der Regierung sitzt, es besteht jetzt schon ein klarer Regierungsauftrag. Die kommende Regierung ist die letzte, welche das Erreichen der nationalen Klimaziele noch retten kann - wir stehen vor einer klimapolitischen Weggabelung. Darum braucht es jetzt im Wahlkampf einen Wettstreit der besten Lösungen. Wir bringen fünf konkrete Forderungen ein.”, so Emma Reynolds, Sprecherin für Fridays For Future Austria.

„Es ist notwendig, dass sich die Parteien im Wahlkampf und Sondierungen sachlich und verantwortungsbewusst verhalten, statt gegenseitig anzupatzen. Jede einzelne Partei schuldet der österreichischen Bevölkerung einen Plan aus der Klimakrise und Hitzehölle.”, sagt Laila Kriechbaum von Fridays For Future.

 

Fridays For Future fordert von der kommenden Regierung:

Mit mehr Windkraft und Erdwärme durch den Winter!
“Im Winter ist Österreichs Strom und Wärme weiterhin großteils fossil. Erdwärme und Windenergie sind dabei die Gamechanger. Neue Windparks müssen von allen Bundesländern genehmigt und Bürokratie für Erdwärme durch den Finanzminister abgebaut werden. So kann Österreich auch im Winter flächendeckend 100% erneuerbare Energie nutzen.”, sagt Klara König, Sprecherin.

Wärmedämmung für alle!
„Gut gedämmte Wohnungen schützen die Menschen im Sommer vor Hitze, im Winter vor Heizkosten & Schimmel. Ein nationales Paket für Wärmedämmung kann Österreich unabhängig von russischen Erdgas-Importen machen.” stellt Kriechbaum fest.
„Derzeit sind hohe Heizkosten für Hausbesitzende jedoch noch kein Anreiz für Wärmedämmung, da die Heizkosten meist die Mieter*innen zahlen. Wir fordern daher, dass das Vermieterinnen-Mieter*innen-Dilemma endlich nach dem Vorbild anderer Länder gelöst wird und eine Sanierungsoffensive im Gemeindebau beginnt, “ unterstreicht Reynolds.

Klimaschutz und Lebensqualität im ländlichen Raum sichern!
“Eine klimafreundliche Entwicklung der Wirtschaft kann soziale Gerechtigkeit fördern und bessere Öffis, gerechte Raumplanung und Ausbau der Infrastruktur können Lebensqualität und Daseinsvorsorge wiederherstellen. Diese Pläne müssen in Zusammenarbeit von Expert*innen und der lokalen Bevölkerung entwickelt werden.”, ergänzen die Aktivistinnen.

Menschen vor Hitze und Klimakatastrophen schützen!
Das Zögern und Bremsen in der Klimapolitik kostet Österreich jährlich bis zu 7 Milliarden Euro. “Die reichsten Menschen in Österreich tragen einen höheren Anteil der Emissionen bei. Es ist daher nur gerecht, dass sie auch für die verursachten Schäden aufkommen. Mit einer Vermögenssteuer für Millionär*innen könnten wir wichtige Anpassungsmaßnahmen finanzieren.”, argumentiert Reynolds.

Mit Klima-Jobs unsere Zukunft sichern!
“Es braucht faire und attraktive Klima-Jobs in ausreichender Zahl, und bessere Entlohnung und Arbeitsbedingungen für Berufe, die relevant für die Transformation sind, wie Installateur*innen, Bauarbeiter*innen und Busfahrer*innen. Alle sollten die Möglichkeit haben Teil der Klimawende zu sein, deshalb fordern wir eine Umschulungs- und Klimajobgarantie.”, schließt König die Forderungen der Klimabewegung ab. 

Klimastreik vor der Wahl

Während der Leidensdruck der Menschen unter der Hitze steigt, wird die Jugend und die Zivilgesellschaft bis zur Wahl nicht leise sein. Fridays For Future ruft eine Woche vor der Wahl, am 20.09. zum Weltweiten Klimastreik auf.
In Wien, Graz, Linz und weiteren Hauptstädten werden wieder Zehntausende die Straßen füllen und sich mit den Forderungen klar an die Parteien richten und von jeder einzelnen einen Plan für ein gutes Leben in Österreich, das auch in 20 Jahren noch möglich ist, einfordern.

Am 27.09. dem Freitag vor der Wahl, wird darüber hinaus dezentral österreichweit im Rahmen eines Klimaaktionstags mit lokalen Aktionen ein Zeichen der Bevölkerung gesetzt. Denn jede Wahl, insbesondere diese 2024, ist Klimawahl!

Zu den Forderungen in vollem Umfang: https://fffutu.re/Forderungen2024

(1)  Basisjahr 2005, gemäß EU-Effort-Sharing-Zielen muss Österreich die non-ETS Emissionen bis 2030 um 48 % reduzieren.

Kontakt

Laila Kriechbaum