Klimaschutz ist Hochwasserschutz. Weltweiter Klimastreik am 20.9. zur Nationalratswahl

Die nächste Bundesregierung muss Klimaschutz zur Top-Priorität machen.

Wien am 17. September 2024 - Innerhalb weniger Wochen hat Österreich Hitzerekorde und Waldbrände sowie Rekordregen und eine nie dagewesene Hochwasserkatastrophe erlebt. Die Extremereignisse zeigen, dass die Klimakrise kein düsteres Zukunftsszenario, sondern bedrohliche Realität ist. Gleichzeitig ist die Nationalratswahl am 29. September eine Richtungsentscheidung - zwischen gesunder Natur als Wasserspeicher und betonierten Straßen die Fluten begünstigen. Zwischen solidarischem Miteinander und Angst und Hetze. Zwischen dem Wohl der Vielen und den Einzelinteressen fossiler Unternehmen.

Unter dem Motto #EineWeltZuGewinnen ruft daher Fridays For Future am Freitag, dem 20. September in Wien, Graz, Linz und Salzburg zum Weltweiten Klimastreik auf. In Wien wird der Streik von einem breiten Klimaprotest-Bündnis organisiert. “Klimaschutz sichert Leben – und es ist höchste Zeit, dass alle Parteien mit der notwendigen Ernsthaftigkeit Klimaschutz anpacken. Dafür gehen wir gemeinsam auf die Straße. Klimaschutz muss absolute Top-Priorität haben, damit sich Menschen wieder sicher fühlen.”, erklären die Organisationen. Sie richten drei zentrale Forderungen an die nächste Regierung:

Leistbare und erneuerbare Energie: Rascher Ausbau von Windkraft, Erdwärme und Photovoltaik, sowie Gebäudesanierungen zur Reduzierung von Energieverschwendung und Senkung der Heizkosten. Fossile Förderungen müssen gestrichen werden.

Klimafreundliche Mobilität: Ausbau des öffentlichen Verkehrs mit kurzen Intervallen und günstigen Tarifen, weniger Autos und LKWs auf den Straßen durch Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene.

Schutz von Böden und Natur: Stopp der Zersiedelung und des Straßenbaus, Förderung von Renaturierung und Begrünung, um unsere Lebensgrundlagen wie sauberes Wasser, fruchtbare Böden und Biodiversität zu sichern.

Emma Reynolds, Sprecherin von Fridays For Future Austria zieht Bilanz: „Diese Hochwasserkatastrophe muss ein kritischer Wendepunkt in der Klimapolitik sein. Damit wir jungen Menschen auch nur einen Hauch von Stabilität in Zukunft erfahren, braucht es jetzt tiefgreifende Veränderungen. Die Frage ist: Welcher Kanzler hat das Zeug, das politisch zu liefern? Wer es nicht hat, haben wir gesehen und wer die Klimakrise leugnet, ist sicherlich keine bessere Wahl. Damit werden wir uns nicht abfinden und fordern mehr!”

Bernhard Steindl, der bei der Freiwilligen Feuerwehr in St. Pölten die letzten Tage im Einsatz war, reagierte auf die bisherigen politischen Statements, wie folgt: “Dem Dank an alle Helfenden muss eine massive Kehrtwende in der Klimapolitik folgen. Die Versäumnisse der Politik kann nicht alleine auf den Schultern der Freiwilligen lasten, wir müssen endlich daran arbeiten, die Ursachen zu bekämpfen. Daher erwarte ich mir, parteiübergreifend, einen Schulterschluss aller Politiker:innen bei der Bekämpfung der Klimakrise und weitere Maßnahmen für den Stopp der Versiegelung sowie dem Katastrophenschutz.”


Die Energiekrise hat uns schmerzlich bewusst gemacht, dass unsere Grundbedürfnisse zu sehr von Spekulation abhängig sind. “Energie ist ein öffentliches Gut und darf nicht zur Profitmaximierung missbraucht werden. Gemeinnützige Energieversorger, die Versorgungssicherheit, Leistbarkeit und Klimagerechtigkeit als oberstes Ziel haben, sind dafür essenziell. Preise sollten demokratisch kontrolliert und an den tatsächlichen Produktionskosten ausgerichtet sein, nicht an den Preisen fossiler Energieträger” erklärt Hanna Braun von Attac Österreich. “Wir brauchen aber eine demokratische und saubere Energieversorgung für alle. Diesen Anspruch stellen wir auch an die neue Regierung.”

"Die jüngsten Wetterextreme machen deutlich: Wir müssen jetzt handeln, um unsere Böden und die Landwirtschaft widerstandsfähig und nachhaltig zu gestalten. Deshalb brauchen wir politische Rahmenbedingungen, die Bäuerinnen und Bauern unterstützen, den Wandel hin zu einer ressourcenschonenden und klimafreundlichen Landwirtschaft voranzutreiben und gleichzeitig wertvolle Lebensräume zu schützen. Unsere Ernährungssicherheit hängt von einer zukunftsfähigen Agrarpolitik ab – und die Nationalratswahl spielt eine entscheidende Rolle für die Zukunft von Klima, Biodiversität und Landwirtschaft.“, so Brigitte Reisenberger, Landwirtschaftssprecherin von GLOBAL 2000 abschließend.

Das Bündnis Klimaprotest geht am Freitag, dem 20.09. in Wien auf die Straße. In Linz, Graz und Salzburg finden ebenfalls Streiks statt. Alle Infos zum Klimastreik unter: www.fridaysforfuture.at 

Fotos von der Pressekonferenz unter: https://bit.ly/3Zuy7FE