Hochwasser-Katastrophe macht schwarz-blaues Regierungsversagen beim Klimaschutz in Niederösterreich deutlich
St. Pölten, am 18.09.2024: Seit Mittwoch letzter Woche hat es im Raum St. Pölten mehr als 400 l/m2 geregnet. So viel wie nie zuvor. Tausende Menschen wurden evakuiert, Straßen und Keller wurden überflutet, Dämme sind gebrochen und jetzt beginnt das große Aufräumen. Diese Katastrophe macht einmal mehr deutlich, dass Klimaschutz Menschenschutz ist und die schwarz-blaue Landesregierung hier erhebliche Versäumnisse angesammelt hat.
Klimawissenschaftler*innen warnen seit Jahren und jetzt wieder, dass Extremwetterereignisse infolge der menschengemachten Erderhitzung haufiger werden. Wenn mittlerweile Jahrhunderthochwasser knapp alle 10 Jahre passieren (2002, 2013, 2024), zeigt uns das, dass die Klimakrise in Österreich angekommen ist. Sabrina Richter, Betroffene aus dem Golsental in Niederosterreich, nach den Wetterereignissen: “Es ist unfassbar, was die Regenmassen innerhalb von wenigen Stunden angerichtet haben. Straßen, Hauser, Brucken, Garten - alles ist zerstort. Wie viele Jahrhunderthochwasser-Katastrophen braucht es, damit die Landesregierung endlich einlenkt und die Menschen mit effektivem Klimaschutz schutzt?”
Bernhard Steindl, Mitglied von Fridays For Future sowie der Freiwilligen Feuerwehr, zu der aktuellen Situation: "Die Einsatzkrafte haben in den vergangenen Tagen Unglaubliches geleistet. Dass die Katastrophe mittlerweile funf Todesopfer forderte, macht uns sprachlos. Unsere Gedanken und unser Mitgefuhl sind bei den Angehorigen."
Ramona Mauthner, Klimaaktivistin bei Fridays For Future Niederosterreich erganzt: “Die Flutkatastrophen in Österreich, sowie in Polen, Tschechien und Rumanien lassen uns fassungslos zuruck. Es wird Zeit, dass die schwarz-blaue Landesregierung aufhort, ihre Zeit damit zu verschwenden, die Klimakrise kleinzureden und Klimaaktivist:innen zu diffamieren und zu kriminalisieren. Es braucht eine Kehrtwende in der Klimapolitik und effektive Maßnahmen, die die Menschen vor solchen Katastrophen schutzen.”
Renaturierung als effektiver Klima- & Katastrophenschutz
Während Landeshauptfrau Mikl-Leitner Bundesministerin Gewessler fur ihr Ja zum Renaturierungsgesetz noch als verantwortungslos bezeichnete, fragt man sich diese Tage, ob mehr renaturierte Flachen das Schlimmste hatten verhindern konnen. St. Polten wurde erst kurzlich zum osterreichischen Versiegelungs- Spitzenreiter gekurt. Je mehr Flachen versiegelt werden, desto weniger Regenwasser kann der Boden aufnehmen, was bei zunehmendem Starkregen zu flutartigen Uberschwemmungen beitragt. Aktuell drangt die Landesregierung dennoch auf die Umsetzung weiterer Versiegelungs-Monsterprojekte, wie beispielsweise die Östumfahrung in Wiener Neustadt oder die S34 in St. Pölten.
Auch Ökonomin Sigrid Stagl sagte dazu am Sonntag bei “Im Zentrum”: “Eine Renaturierungsverordnung ist nicht etwas, das man sich leistet, wenn man besonders grun denkt. Sie ist die Grundlage, um das zu verhindern, was wir derzeit beobachten - und sehr bald wieder beobachten werden. Bodenversiegelung muss endlich in den Griff bekommen werden und wir brauchen ein effektives Klimaschutzgesetz”. Beides sind Maßnahmen, gegen die sich die schwarz-blaue Landesregierung in der Vergangenheit klar ausgesprochen hat. “Mit einem schwarz-blauen "Weiter wie bisher" werden die Menschen schutzlos der nächsten Katastrophe überlassen. Die aktuelle Klimapolitik in Niederosterreich strotzt von Wissenschaftsignoranz und ist ein Schlag ins Gesicht aller, die das Land gerade wiederaufbauen”, so Mauthner abschließend.
Spenden: Die Aktion „ÖSTERREICH HILFT ÖSTERREICH - Hochwasserkatastrophe“ sammelt aktuell Spenden. Spendentelefon: 0800 664 2024 (kostenlos aus ganz Österreich)
Empfanger: Österreich hilft Österreich
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Nächster Klimastreik in St. Pölten: Freitag, 27.09 um 16:00 Uhr am Bahnhofsplatz