Hitzeaktionstag: Unerträgliche Temperaturen im Klassenzimmer - Lehrpersonen stellen Forderungen
Am 4.6. rufen Health for Future und zahlreiche Partnerorganisationen zum Hitzeaktionstag auf. Rund um diesen Tag finden Veranstaltungen statt. Teachers for Future Österreich startet eine österreichweite Thermometer-Aktion: Lehrer*innen sind aufgerufen, während einer Hitzewelle die Temperaturen in ihren Klassenzimmern zu dokumentieren.
Anna Großmann, engagierte Teacher for Future: “An meinem Standort wurde das Schulgebäude vor 10 Jahren renoviert und gedämmt - aber bereits im Mai ist es in manchen Klassen unerträglich heiß. Außenjalousien wurden nicht überall angebracht, Beschattung von außen gibt es kaum, Klimaanlage gar keine. Manchmal findet die Matura bei Temperaturen statt, bei denen nachweislich keine Höchstleistungen erbracht werden können. Darum rufen wir unsere Kolleg*innen dazu auf, in Zeiten der Hitzewelle die Klassenzimmerhitze zu dokumentieren.”
“Die Politik diskutiert gerne über eine Verkürzung der Sommerferien - aber schon jetzt ist die Unterrichtsqualität von Hitzewellen gefährdet. Wer über längere Unterrichtszeiten im Sommer spricht, sitzt wahrscheinlich in einem klimatisierten Büro, nicht in einer aufgeheizten Schulklasse mit 25 oder mehr Schüler*innen. Es braucht dringend bauliche und arbeitsrechtliche Maßnahmen, um die Unterrichtsqualität zu sichern!”, so Großmann.
Temperaturen weit jenseits der 30 Grad sind in Österreichs Schulen keine Seltenheit mehr, oft werden diese schon im Mai erreicht. Trotz Klimaerhitzung sitzen Schüler*innen in schlecht gedämmten Schulgebäuden, ohne Klimaanlagen. Lehrpersonen berichten, dass auch in den letzten Jahren neu gebaute Schulanlagen nicht an die Klimaerhitzung angepasst sind, Gebäudestandards fehlen oder werden nicht eingehalten.
Klimakrise ist Bildungskrise
Verringerte Konzentrationsfähigkeit und höhere Aggressionsbereitschaft machen die Klimakrise zur Bildungskrise. Auch die Gesundheit von Schülerinnen und Lehrerinnen steht auf dem Spiel. Deshalb fordern Teachers for Future dringend bauliche und arbeitsrechtliche Maßnahmen, um die Unterrichtsqualität in Schulen zu sichern!
In den politischen Überlegungen zu Sommerangeboten und Verkürzung der Ferien muss die Klimaerhitzung mit bedacht werden.
Im vergangenen Jahr haben Wetterereignisse weltweit jedes siebente Schulkind vom Unterricht ferngehalten. Laut UNICEF fiel aufgrund von extremen Klimaereignissen für rund 242 Millionen Schüler*innen in 85 Ländern der Unterricht aus. Hitzewellen waren dabei der größte Faktor, der Unterricht verhinderte.
Weiterführende Informationen:
Hitzeaktionstag: https://hitzeaktionstag.at
Veranstaltungen am Aktionstag: https://hitzeaktionstag.at/veranstaltungen/
Teachers for Future: https://teachersforfuture.at/
Unicef-Bericht: https://www.unicef.org/media/170626/file/Global-snapshot-climate-related-school-disruptions-2024.pdf