Fridays for Future: „AUA-Rettung ist klimapolitischer Absturz“
Fridays for Future Österreich verurteilt die bevorstehende Rettung der Austrian Airlines ohne ernstzunehmende Klimaauflagen. Diese passiert ohne Bindung an eine neue Konzernstrategie, welche mit den Pariser Klimazielen konform ist. Zudem haben Staat und Airline mittels Standortgarantie eine Zunahme des Flugverkehrs in Wien vereinbart.
Wie am Montag bekannt wurde, soll die Austrian Airlines mit 450 Millionen Euro anstaatlichen Hilfsgeldern gerettet werden. Für Fridays for Future Österreich besonders schmerzlich: Eine mit dem 1,5°-Ziel vereinbare Konzernstrategie lässt sich im ausverhandelten Pakt nicht finden. Die Klimagerechtigkeitsbewegung ist außerdem empört über die Summe an Rettungsgeldern: 450 Millionen Euro sind ein Vielfaches von dem Budget, welches für den Klimaschutz vorgesehen ist. “Wir haben genug von einer Politik, die sich von fossilen Konzernen über den Tisch ziehen lässt. ÖVP und Grüne finden einen Flugkonzern, der Kurzstrecken und Inlandsflüge von Wien nach Graz fliegt, wohl rettenswerter als unsere Zukunft”, kritisiert Schülerin Lena Köstler (14) die Handlungen der Bundesregierung.
Forderungen der Jugend übergangen
Erst kürzlich forderte eine Delegation von Fridays for Future in Gesprächen mit Kanzler und Vizekanzler, dass Konzerne, die Rettungsgelder beanspruchen wollen, klare Pläne für ihrenBeitrag zum 1,5°-Ziel vorlegen müssen. “Die Auflagen zur AUA-Rettung zeigen, dass die Bundesregierung unsere Forderungen übergangen hat”, so Simon Pories (18) von Fridays for Future Wien und ergänzt: “Was uns hier als Ökologisierung verkauft wird, ist eine Frechheit: Der Bau neuer Flugzeuge zur angeblichen Effizienzsteigerung wird am Ende zu noch mehr Emissionen und Ressourcenverbrauch führen. Es braucht endlich eine deutliche Reduktion des Flugverkehrs anstelle einer Standortgarantie, die das Gegenteil zur Folge haben wird."
AUA-Rettung wirtschaftlich kontraproduktiv
Die Aktivist*innen kritisieren nicht nur die Verantwortungslosigkeit der Regierung in Hinblick auf gefährliche Klimafolgen. Auch wirtschaftspolitisch ist das AUA-Rettungspaket ausschließlich kurzfristig sinnvoll: Eine klimaneutrale Transformation der AUA ist dringend notwendig, um die Wirtschaftlichkeit und somit die Arbeitsplätze des Flugkonzerns langfristig zu sichern. “Den Menschen wird immer noch vorgegaukelt, Arbeitsplätze in fossilen Branchen wären langfristig sicher und die künstliche Beatmung dieser Branchen wäre zu ihrem Vorteil. Die Klimakrise wird einem Fortbestehen dieser Art von Industrie aber mittel- bis langfristig ein Ende setzen, ob wir es wollen oder nicht!”, kommentiert Aktivist Aaron Wölfling (19) die Situation.
Eine Protestaktion in Wien für kommenden Freitag ist bereits in Planung. Details folgen.