Klimaschutz braucht dich
von
Veronika Müller
„Wieso sind wir nicht alle Klimaschützer*innen?“, frage ich mich, während ich die Schlagzeilen lese. Unser aller Lebensgrundlage ist doch offensichtlich in Gefahr und die Folgen der Klimakrise in aller Munde. Über dieses Thema stolpert man täglich - in der Zeitung, online oder im Alltag. Aber es schein ein ungeschriebenes Naturgesetz, dass mittlerweile keine Umweltkatastrophe allein das Thema in Aktion umwandelt. Zumindest so der Anschein.
Mehrere Jahre nach 2019 scheint es nun freitags fast schon ruhig auf den Straßen, naja, bis auf den Verkehrslärm natürlich. Denn den gibt es nach wie vor. So manche Regionalgruppen von Fridays For Future sind inaktiv geworden, die Menschen älter, das Leben komplizierter. Uns beschäftigen jetzt weltweit „andere“ und „größere“ Sorgen und mit dem zunehmenden Rechtsdruck werden auch die Schreie nach dem Klimaschutz heiser. Könnte man meinen.
Ich bin heute, wie sonst auch jeden Montag bisher, beim Startklar-Treffen. Startklar ist eine Initiative von Fridays For Future Austria, die aus Umweltinteressierten angehende neue Aktivist_innen macht. So auch aus mir. Bei den Treffen stehen die Wissensvermittlung durch Expert_innen und der Austausch untereinander im Fokus. Diese Möglichkeit kommt zum perfekten Zeitpunkt.
Im Kampf gegen Ungerechtigkeit, Krisen und Bedrohungen gibt es nichts, was hoffnungsloser macht, als das Gefühl, allein zu sein. Wir kennen es alle, diesen Gedanken, dass niemand meine Bedürfnisse, Probleme, meine Sorgen und Zukunftsängste versteht – das passiert in Gesprächen, sozialen Situationen, auf der Arbeit oder in der Klimakrise. Allein mit der Frage: “Wie weiter und was jetzt?“
Und gerade, weil auf der Welt viele weitere schlimme Krisen herrschen, die nebenbei auch noch die Klimakrise befeuern, brauchen wir laute Stimmen, auf Demos, bei Fridays For Future und in unserer Gesellschaft. Es ist nicht mehr 2019, wir sind älter, das Leben ist komplizierter. Aber es gibt sie nach wie vor, die Gemeinschaften, die sich einsetzen, die sagt was ist, die auf die Straße gehen, die Projekte starten. Gemeinschaften, die einen Platz hat für Menschen wie dich und mich.
Das ist dein Zeitpunkt, um dich einer Fridays-Gruppe anzuschließen oder gar selbst eine neu zu gründen. Zwischen all den unterschiedlichen Rollen und Aufgaben, kann es genau den richtigen Platz für dich geben.
Aktion passiert nicht aus Krisenbewusstsein allein, mit dazu muss die Gemeinschaft von Leuten, denen es nicht egal ist, und die an sich und eine bessere Welt glauben.
Und egal was kommt, eines ist sicher: Wir sind da und werden nicht aufgeben.