Weltweiter Klimastreik: Junge Menschen nehmen ihre Zukunft in die Hand

Am Wiener Heldenplatz wurde heute Geschichte geschrieben. Über 25.000 Menschen fanden sich zum weltweiten Klimastreik am Heldenplatz ein, um ihre Anliegen an die Regierung zu verdeutlichen. Am gleichen Tag protestierten junge Menschen in über 120 Ländern und mehr als 2000 Städten weltweit für den Klimaschutz. Die Klimabewegung, die von der schwedische Schülerin Greta Thunberg inspiriert wurde, erlebte damit ihren bisherigen Höhepunkt. Tausende Demonstrierende am Heldenplatz setzten ein starkes Zeichen für eine ambitionierte Klimapolitik - weltweit und vor allem in Österreich.

Um 11:00 starteten die fünf Demozüge, die unter dem Motto "Die Zukunft in die Hand nehmen" eine symbolische Hand formten und sich schließlich in deren Mitte, am Heldenplatz, trafen. Dort kam es um 12 Uhr zum ersten Höhepunkt der Demonstration. Vier SchülerInnen im Alter von 12 bis 18 Jahren machten ihrem Unmut über die Aussichten einer weltweiten Klimakatastrophe in ihren Ansprachen Ausdruck. "Kleine Kinder denken oft, Geldautomaten spucken unendlich viel Kohle aus. Manche Wirtschaftstreibende haben sich den Kinderglauben an nie versiegende Kohlequellen anscheinend bewahrt", verweist der 14-jährige Mati Randow auf eine Kursänderung, die dringend nötig wäre. "Wir alle hier stellen keine unmöglichen Forderungen, wir wollen lediglich die Einhaltung von euren Versprechen. Ihr habt dem Pariser Klimaabkommen zugestimmt, also haltet euch dran!", fordert Lena Schilling (18).

Schilder und Plakate von Demonstrierenden zeigten, dass die Vision einer besseren Welt dennoch der Ansporn für den Protest ist. Die nötigen Maßnahmen zur Sicherung einer nachhaltigen Zukunft liegen bereits am Tisch und die Zeit drängt, unterstreicht auch Thomas Schinko, Jungwissenschaftler. "Die Forderungen der streikenden jungen Menschen sind vollkommen berechtigt und wissenschaftlich belegt. Als besorgte Wissenschaftler*innen sehen wir es als unsere gesellschaftliche Verantwortung, auf die Folgen unzureichenden Handelns hinzuweisen. Bereits über 19.000 Forscher*innen im deutschsprachigen Raum haben deshalb eine unterstützende Stellungnahme unterschrieben."

Nach Ende der Ansprachen um 13:00 setzte sich der Demozug in Bewegung, um vier konkrete Forderungen an die österreichische Regierung zu übergeben. Erste Station war das Bundeskanzleramt. Unter dem Motto "Emissionen besteuern" wurde die Forderung nach einer ökosozialen Steuerreform symbolisch übergeben. Es folgte ein Halt beim Bildungsministerium, wo mehr Klima- und Umweltbildung an Schulen gefordert wurde. Umweltministerin Köstinger wurde beim Ministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus aufgefordert den Klimanotstand auszurufen. Die letzte Station für den Demozug war das Verkehrsministerium, bei dem Infrastrukturminister Norbert Hofer unter dem Motto "Klimaschutz auf Schiene bringen!" die Forderung nach einer Verkehrswende und einem weitreichenden Ausbau von öffentlichen Verkehrsmitteln überbracht wurde.

"Durch unsere Forderungen wird klar: wir brauchen radikale Veränderung in der Klimapolitik. Die Wissenschaft hat uns alle Werkzeuge auf den Tisch gelegt - jetzt müssen wir handeln und gemeinsam haben wir heute gezeigt, dass die Veränderung nicht nur kommt, sondern bereits in Gange ist", beendete Katharina Rogenhofer den weltweiten Klimastreik. Es folgte Dank an die Demonstrierenden, die Mitorganisator*innen für ihr freiwilliges Engagement und an die Polizei für ihre Arbeit.

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