Start der Weltklimakonferenz COP27 - Wo bleibt der österreichische Kanzler?

Wien. Am 6. November startet die 27. Weltklimakonferenz (COP27) in Ägypten. Staatsoberhäupter aus der ganzen Welt versammeln sich, um über Klimagerechtigkeit zu verhandeln. Doch der österreichische Kanzler fehlt. "Der österreichische Bundeskanzler zeigt uns abermals, wie unwichtig ihm unsere Zukunft und unsere Lebensgrundlage ist. Der Kanzler meint anscheinend, das Klima ohne Klimakonferenz zu schützen. Er behauptet, das Klima auch ohne Klimaschutzgesetz zu schützen. Doch das geht sich einfach nicht aus!” , stellt die Aktivistin Marlene Seidel fest. Trotzdem stellt die Bewegung konkrete Forderungen an die österreichische Bundesregierung, denn die Klimakrise eskaliert auch ohne der Aufmerksamkeit des Bundeskanzlers.

“Die Klimakrise ist ungerecht, und die Folgen der Klimakrise sind noch ungerechter”, erklärt Klara König. “Es ist tragischerweise so, dass die Regionen und Menschen, die am wenigsten für die Klimakrise können, am meisten unter deren katastrophalen Folgen leiden. Die Industrienationen, somit auch Österreich, müssen für ihre historischen Emissionen Verantwortung übernehmen. Nach dem simplen Prinzip: You break it, you fix it.” Es braucht daher ein internationales Regelwerk für “Loss & Damage” Finanzierung. Österreich muss sich dafür einsetzen, dass ein internationaler Mechanismus zur Verteilung dieses Geldes zustande kommt und soll den ersten Schritt vorangehen. “Österreich muss jetzt Verantwortung übernehmen", fordert König und soll dem Beispiel von Dänemark folgen und 13 Millionen Euro für Loss & Damage zur Verfügung stellen. "Wenn der Kanzler schon nicht erscheint, soll er zumindest dafür sorgen, dass Österreich Verantwortung übernimmt", meint König. 

Weiteres fordert die Bewegung, dass die versprochenen 100 Mrd USD für die internationale Klimafinanzierung zustande kommen. "2020 hätte das Geld schon da sein sollen. Jetzt haben wir 2022 und das Geld ist noch immer nicht da. Das ist unglaublich peinlich!", betont die Fridays For Future Aktivistin Marlene Seidel. Auch Österreich müssen seinen Beitrag bei der internationalen Klimafinanzierung erhöhen.

Die Weltklimakonferenzen erfüllen ihren Zweck nur dann, wenn die internationalen Abkommen danach national auch tatsächlich umgesetzt werden. “Österreich ist mit einem seit fast 700 Tagen fehlenden Klimaschutzgesetz das beste Beispiel dafür, dass sich Staaten nicht an ihre Versprechen halten. Wir fordern die Bundesregierung Österreichs dazu auf, ein wirksames Klimaschutzgesetz zu verabschieden. Wir brauchen endlich die gesetzliche Grundlage dafür, dass Österreich seine Klimaziele einhalten kann.”, bestätigt Seidel.

"Die diesjährige Klimakonferenz zeigt uns beinhart, dass Menschenrechte und Klimaschutz nicht voneinander zu trennen sind. In Ägypten ist die Menschenrechtslage enorm angespannt, was gleichzeitig die Arbeit von Aktivist*innen fast verunmöglicht. Inwiefern unter diesen schwierigen Umständen die großen Gerechtigkeitsfragen unserer Zeit beantwortet werden, wird sich zeigen." betont Klara König. 

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Klara König