Österreichische Banken finanzieren Aserbaidschans Öl- und Gaskonzern

23.10.2024, Wien: Der heute veröffentlichte Bericht der deutschen NGO urgewald gemeinsam mit CEE Bankwatch im Vorfeld zur COP29 zeichnet ein dramatisches Bild des COP-Gastgebers Aserbaidschan und seinem staatlichen Öl- & Gaskonzern SOCAR. Finanziert wurde dieser in den letzten Jahren unter anderem auch von den zwei größten österreichischen Banken: Erste Group sowie Raiffeisen Banking Group.

Bericht zeigt: SOCAR schadet Klima und verachtet Menschenrechte
Die diesjährige Klimakonferenz wird in wenigen Wochen in Baku, der Hauptstadt Aserbaidschans und dem Hauptsitz des staatlichen Öl- und Gaskonzerns SOCAR, stattfinden. Die deutsche NGO urgewald veröffentlicht heute gemeinsam mit der osteuropäischen Organisation CEE Bankwatch eine umfassende Recherche, die SOCAR in den Mittelpunkt von Klimazerstörung, Menschenrechtsverachtung und politischer Machenschaft des Alijew-Regimes stellt. Aserbaidschans Wirtschaft und Politik ist von fossiler Energie dominiert und will daran auch so schnell nichts verändern. Der Bericht führt an, dass die Aserbaidschanische Regierung und der SOCAR-Konzern planen, seine Gasförderung in den nächsten Jahren noch deutlich auszubauen. Passend dazu hat der COP29-Präsident Mukhtar Babayev zuvor mehr als 25 Jahre Karriere bei SOCAR gemacht.

Trotz monatelangem Protest: Erste Group bleibt Klimakrisen-Finanzierer
Seit nun über einem Jahr ist Fridays For Future Austria bereits mit der Erste Group bezüglich ihrer unzureichenden Öl- und Gas-Finanzierungsrichtlinien in Gesprächen. Sowohl bei der Hauptversammlung als auch am Europäischen Forum Alpbach wurde von den Aktivist:innen die schädliche Finanzierung von Unternehmen wie beispielsweise SOCAR thematisiert und die Bank dazu aufgefordert, ihrem grünen Image gerecht zu werden. Johanna Frühwald von FFF AT sagt dazu: „Der letzte Kredit an SOCAR wurde 2023 genehmigt. Seit Juli 2024 hat die Erste Group einen neuen CEO. Peter Bosek muss nun sicherstellen, dass menschenrechtsverachtende Öl- und Gaskonzerne nie wieder Geld von seiner Bank erhalten.” Adrian Hiss, Klimaaktivist bei FFF AT, fügt hinzu: „Wenn die Erste Group weiterhin behaupten möchte, im Einklang mit dem 1,5-Grad-Limit zu handeln, muss sie endlich jene Konzerne von der Finanzierung ausschließen, die ihr Öl- und Gasgeschäft nach wie vor weiter ausbauen - und das sehr rasch. Wir hoffen nun auf ernsthaftes Klima-Engagement des neuen CEOs Peter Bosek, denn die Zeit läuft uns davon.”

Neben der Erste Group ist auch die Raiffeisen Banking Group an der Finanzierung des Öl- & Gaskonzerns SOCAR beteiligt.

Ganzer SOCAR-Bericht zum Download: https://t1p.de/nrrs8