Nehammers kindischer ‘Autogipfel’- Fridays For Future protestiert mit Bobby Cars
Wien, 19.4.2023. Im Bundeskanzleramt tagt der ‘Autogipfel’; Bundeskanzler Karl Nehammer hat ihn einberufen. Fridays For Future Austria und Global 2000 reagieren auf dieses absurde Event mit Hohn und Spott. Aktivist*innen fahren in Anzügen, auf Bobby Cars und mit Schnullern im Mund und über den Ballhausplatz. “Ob das peinlich ist?”, fragt sich der Pressesprecher Daniel Shams, “Problematischerweise sind wir weniger peinlich als unser Bundeskanzler. Denn im Jahr 2023 einen ‘Autogipfel’ zu veranstalten, um weiterhin am klimaschädlichen Verbrennungsmotor festzuhalten, ist kindisch und in seiner Absurdität nicht zu überbieten.”
Im Zentrum des “Autogipfels” soll die Zukunft von E-Fuels im österreichischen Straßenverkehr stehen. Doch E-Fuels im PKW-Tank wird es in der Praxis nicht geben, zeigen die Prognosen der führenden Expert*innen. Die Herstellung von E-Fuels ist hochkomplex und teuer - zurzeit beträgt der Preis für einen Liter 4 Euro. Synthetische Treibstoffe (E-Fuels) sind sie vor allem eines: knapp. Statt für Autos werden wir E-Fuels künftig für Schiffe und Flugzeuge brauchen, da diese nur schwer elektrifizierbar sind.
“E-Fuels im Autoverkehr sind bloß ein neuer Band in der Märchenbuch-Bibliothek der Kanzlerpartei. Und ja, wir alle lieben Märchen, doch sie sollten keine Grundlage für weitreichende politische Entscheidungen sein.”, stellt Daniel Shams fest. “Der ‘grüne Verbrennungsmotor’ ist Nehammers neuestes Hirngespinst. Unter dem Deckmantel der ‘Technologieoffenheit‘ versucht er weiter ‘business as usual‘ zu machen. Ja, Innovationen sind oft gut, doch sie können die Grenzen der Physik nicht durchbrechen. E-Fuels werden stets teuer sein. Sie gelten als ‘Champagner der Mobilitätswende‘. Und Champagner in den Auto-Tank zu kippen ist sicher keine gute Idee. Im Gegenteil: Ein sorgloser Umgang mit E-Fuels gefährdet unser Energiesystem und treibt die Strompreise sinnlos nach oben.”
Der Kanzler stellt sich mit seinem “Autogipfel” gegen die notwendige Mobilitätswende, gegen die EU und gegen die Neuausrichtung der Industrie auf das E-Auto. Klar, die Zahl der Autos muss (und kann) insgesamt stark sinken. Dass aber E-Autos im Zweifelsfall um ein Vielfaches effizienter als Verbrenner sind, steht außer Frage.
“Nehammers düsteres Kalkül: Je mehr die Menschen über offensichtlich absurde Themen wie E-Fuel-Autos streiten, desto weniger wird über wirksamen Klimaschutz gesprochen. Die Verbrenner-Debatte ist eine Ablenkung vom eigenen klimapolitischen Versagen der Regierung: Seit über 800 Tagen blockiert die ÖVP ein Klimaschutzgesetz und sabotiert damit auch die versprochene gerechte Mobilitätswende. Im Erneuerbaren Wärmegesetz lobbyierte die ÖVP für das Schlupfloch “grüne Gasheizung” und den Entwurf zum Energieeffizienzgesetz hat sie bis zur Unkenntlichkeit zerschossen“, ergänzt Shams.
Karl Nehammer ist das eine Kind, das kaputt macht, was andere aufbauen. Das Kind, das immer das Gegenteil von dem tut, was gerade gebraucht wird. Und er ist das Kind, das auf seinem Verbrenner-Bobbycar sitzen bleiben will, selbst wenn es damit in Kürze gegen die Wand fahren wird.
Karl, spring ab von deinem Verbrenner-Bobbycar, werd’ erwachsen und mach deinen Job. Du bist Bundeskanzler.
Unter folgendem Link können Sie auf Fotos der Aktion von Fridays For Future Austria und Global 2000 zugreifen:
https://fffutu.re/Fotos_AutoGipfel_FFF_G2000
Und hier finden sie ein Factsheet zu synthetischen Kraftstoffen (E-Fuels) von den Scientists For Future (jene Wissenschaftler, die unser Bundeskanzler vermutlich nicht ins BKA eingeladen hat):
https://at.scientists4future.org/wp-content/uploads/sites/21/2021/05/wiss.-Begleitbrief-final-Layout.pdf