Klimaprotest in Straßburg: Junge Aktivist*innen aus ganz Europa fordern Renaturierungsgesetz

Klimaprotest in Straßburg: Junge Aktivist*innen aus ganz Europa fordern EU-Abgeordnete zur Abstimmung für das Nature Restoration Law auf - “Nur intakte Ökosysteme können uns vor Klimakollaps schützen!”


20 junge Klimaaktivist*innen aus 6 europäischen Ländern - darunter auch Österreich - haben heute Morgen zu einem Klimaprotest vor dem Europäischen Parlament in Straßburg aufgerufen. Sie forderten die Abgeordneten auf, am Mittwoch für das Gesetz zur Wiederherstellung der Natur (Nature Restoration Law) und die ehrgeizigen Änderungsanträge zu stimmen. Im Schatten der EU-Wahl nächstes Jahr droht das ökologische Herzstück des Green Deals an machtpolitischen Eigeninteressen der Europäischen Volkspartei zu scheitern.

Heute Morgen um 8 Uhr organisierten viele junge Klimaaktivistinnen aus Belgien, Frankreich, Deutschland, Österreich, Polen und Schweden in Straßburg eine Demonstration, um auf die anstehende Abstimmung über das Gesetz zur Wiederherstellung der Natur aufmerksam zu machen. Nach monatelangem Tauziehen findet die entscheidende Abstimmung morgen, Mittwoch, den 12. Juli um die Mittagszeit statt. Einige der Aktivistinnen sind als EU-Abgeordnete der Europäischen Volkspartei (EPP) verkleidet, die gemeinsam mit der rechtspopulistischen Fraktion im EU-Parlament das Gesetz zu Fall bringen will.

Mehr als 80 Prozent der Lebensräume in der EU befinden sich in einem schlechten Zustand. Dabei ist die Renaturierung degradierter Ökosysteme unerlässlich, um Kohlenstoff zu speichern, gegenüber Extremwettern widerstandsfähig zu sein und das Massenaussterben von Tier- und Pflanzenarten abzubremsen. Dennoch haben konservative EU-Abgeordnete unter Manfred Webers (CSU) EPP mit Unterstützung einiger Liberaler in den letzten Wochen und Monaten eine Desinformationskampagne gestartet, um die Verpflichtungen zur Wiederherstellung der Natur in Europa zu verzögern, zu verhindern und zu schwächen. Die Klimaaktivistinnen vermuten dahinter das Kalkül, sich angesichts der anstehenden EU-Wahl 2024 als Protestpartei gegen den Green Deal zu positionieren. Mehr als 6000 Wissenschafterinnen haben die Fake News Argumente der EPP widerlegt.

Die österreichischen Aktivist*innen fordern insbesondere Claudia Gamon (RENEW/NEOS) und von der EPP Othmar Karas, Angelika Winzig, Alexander Bernhuber, Lukas Mandl, Christian Sagratz, Simone Schmiedtbauer und Barbara Thaler, dazu auf, Verantwortung zu übernehmen und für das Gesetz zu stimmen.

“Der beste Schutz gegen eine eskalierende Klimakrise sind intakte Ökosysteme, die CO2 speichern, uns resilienter gegenüber Extremwettern machen und in Tagen zunehmender Hitzewellen unsere Wohngebiete kühlen. Wer uns diesen Schutz wegnehmen will, gefährdet Menschenleben und ist ignorant gegenüber den ökologischen Krisen unserer Zeit!”, sagt Sofia Scherer, Aktivistin von Fridays For Future Austria, vor Ort in Straßburg.

"Wenn sich Abgeordnete der EPP oder RENEW vom Green Deal abwenden und gegen das Gesetz aussprechen, stellen sie sich ein Jahr vor den Europawahlen auf die falsche Seite der Geschichte. Als europäische Klimabewegung werden wir dafür sorgen, dass nicht in Vergessenheit gerät, wer gegen unsere Lebensgrundlagen stimmt", so die Aktivist*innen.

Kontakt

Daniel Shams

Laila Kriechbaum