Neuer IPCC-Bericht: Jetzt handeln, um Katastrophe zu verhindern. “Raus aus Öl und Gas” wichtiger denn je

Neuer IPCC-Bericht: Jetzt handeln, um Katastrophe zu verhindern. “Raus aus Öl und Gas” wichtiger denn je

Wien. Heute wurde der IPCC-Bericht der zweiten Arbeitsgruppe veröffentlicht. Die drastischen Prognosen des Weltklimarats sind gerade im Hinblick auf aktuelle internationale Konflikte von besonderer Bedeutung.  

“Unser Haus brennt” und “Act now!" ruft die Jugend auf der ganzen Welt seit über drei Jahren. Schon von Beginn an unterstützt von Wissenschaftler*innen fordert die Fridays For Future-Bewegung auch in Österreich mehr Klimaschutz. Mit der Veröffentlichung des IPCC-Teilberichts wird einmal mehr klar, wie sehr eine Wende in der Klimapolitik nötig ist. 

“Viele Ökosysteme stehen unmittelbar vor dem Kollaps, Wasserknappheit betrifft schon heute die Hälfte der Weltbevölkerung und die Risiken von Hitzewellen werden rasant ansteigen. Außerdem wird in vielen besonders stark betroffenen Regionen der Welt die Anpassung an die Klimakrise bald nicht mehr möglich sein und Menschen sind dann der tödlichen Kraft der Naturkatastrophen hilflos ausgesetzt. Das ist die Zukunft, in die wir blicken und das Ergebnis jahrzehntelanger Untätigkeit der Politik.”, erklärt die 19-jährige Laila Kriechbaum, Schülerin und Aktivistin bei FFF Austria, und fügt hinzu: “Der IPCC warnt außerdem eindringlich, dass Konflikte und Kriege innerhalb Staaten durch die Folgen der Klimakrise zunehmen werden, wenn das Pariser Klimaabkommen verfehlt wird (SPM. B.4.7).”

"Noch nie in der Geschichte der Menschheit konnten wir so genau vorhersehen, welches Schicksal uns bevorsteht, wenn die Politik nicht handelt. Unsere Regierungen steuern wissentlich auf die wohl größte humanitäre Katastrophe unserer Zeit zu. Aber anstatt die Erderhitzung zu stoppen, blockieren und verzögern sie die Lösungen. Was ist das für eine absurde Zeit, in der wir jungen Menschen da aufwachsen müssen?", so Kriechbaum. 

Nicht nur der Bericht des Weltklimarats, sondern auch der Krieg in der Ukraine versetzt uns junge Menschen in tiefe Betroffenheit. FFF Austria fordert jetzt Solidarität mit den Menschen in der Ukraine, staatliche Unterstützungen und eine Trendwende in unserer Energiepolitik. Putins Angriffskrieg ist nur möglich, weil Europa jahrzehntelang russisches Öl und Gas kaufte und sich Moskau dadurch riesige Währungsreserven für den Krieg aufbauen konnte. Auf diesen Zusammenhang weist auch die ukrainische IPCC-Autorin Svitlana Krakovska hin: "Die Ursachen für die Klimakrise und den Krieg sind die gleichen. Das gesamte Geld für diesen Krieg kommt von fossilem Öl und Gas. Je mehr wir verbrauchen, desto mehr fördern wir den Krieg." Gerade aufgrund Putins verbrecherischen Verhaltens fordert FFF Austria mehr denn je den Ausstieg aus Öl und Gas. Auch der Weltklimarat hält den Ausstieg aus fossilen Energieträgern für unausweichlich. 

“Der IPCC-Bericht zeigt klar und deutlich, dass dringender Handlungsbedarf herrscht. Die Lösungen der Klimakrise liegen bereits auf dem Tisch. Die Regierung muss sie nur endlich umsetzen!”, meint auch Anika Dafert, FFF-Aktivistin. “Das Klimaschutzgesetz in Österreich ist schon seit über 400 Tagen überfällig. Doch ohne ein Klimaschutzgesetz gibt es keine Vorgaben, wie viel CO2 Österreich noch ausstoßen darf, wie viel jedes Jahr verringert werden muss und wie sichergestellt wird, dass diese Ziele auch eingehalten werden." Dazu fordert FFF Austria unter anderem die Verankerung der Klimaneutralität bis 2040 in der Verfassung und einen klaren Reduktionspfad mit jährlichen Obergrenzen für Treibhausgas-Emissionen. 

Auch wenn der IPCC-Bericht der zweiten Arbeitsgruppe ernüchternd erscheint, lassen sich die Aktivist*innen von Fridays For Future Austria nicht entmutigen: “Wir sagen weiterhin: Wir streiken, bis ihr handelt. Der IPCC-Bericht ist für uns eher eine Motivation, eine Bestätigung. Deshalb rufen wir am 25. März zum wiederholten Mal zum globalen Klimastreik auf. Nur gemeinsam können wir die Politik zum Handeln bringen!”, sagt Dafert. 

 

Quelle des Zitats der ukrainischen Klimaforscherin Svitlana Krakovska: https://www.politico.eu/article/bomb-ukraine-climate-scientists-withdraw-global-ipcc-meeting/

EDIT 28.2.2022 14:38 - "Konflikte und Kriege zwischen Staaten" zu "Konflikte und Kriege innerhalb Staaten" geändert.

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Anika Dafert

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